Flötenläufer: Ein faszinierendes Tier mit tausender Beinen und einer Vorliebe für feuchte Verstecke!
Der Flötenläufer, auch bekannt als “Hundertfüßler”, gehört zur Klasse der Myriapoda und ist ein faszinierendes Lebewesen mit einem eigenwilligen Körperbau. Anders als sein Name vermuten lässt, besitzt er nicht 100 Beine, sondern kann je nach Art zwischen 30 und 750 Beinpaaren aufweisen. Diese zahlreich vorhandenen Beinpaare sind der Grund für seine Bezeichnung: “Myria” steht für “tausend” und “poda” für “Fuß”.
Flötenläufer sind weit verbreitet und kommen in den meisten Teilen der Welt vor, von feuchten Wäldern über Wiesen bis hin zu Höhlen. Sie bevorzugen feuchte und dunkle Orte, wo sie sich unter Steinen, Blättern oder im Erdreich verstecken können.
Ein Blick auf die Anatomie:
Flötenläufer sind langgestreckte Tiere mit einem relativ flachen Körper. Ihre Farbe variiert je nach Art und Lebensraum, aber häufig treten Braun-, Grau- und Schwarztöne auf. Der Kopf des Flötenläufers trägt zwei lange Antennen, die zur Orientierung in der Umgebung dienen.
Ein wichtiges Merkmal sind die zahlreichen Beinpaare, die sich in regelmäßigen Abständen am Körper befinden. Jedes Beinpaar besteht aus einem kurzen, dickeren Grundglied und einem längeren, dünneren Glied, welches als “Tarsus” bezeichnet wird. An den Tarsussen befinden sich kleine Krallen, mit denen der Flötenläufer sich festhalten und fortbewegen kann.
Lebensweise und Ernährungsgewohnheiten:
Flötenläufer sind nachtaktive Tiere und verbringen den Tag versteckt in ihren Verstecken. Sie ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenen Pflanzenresten, Pilzen und Insekten. Mit ihren kräftigen Kieferklauen zerkleinern sie die Nahrung und nehmen die Nährstoffe auf.
Ihre Fortbewegung ist langsam und gezielt. Der Flötenläufer setzt seine vielen Beinpaare koordiniert ein, um über den Boden zu gleiten. Dadurch wirkt er fast wie eine lebende Welle, die sich durch die Umgebung bewegt.
Verteidigungsmechanismen:
Wenn ein Flötenläufer bedroht wird, kann er verschiedene Verteidigungsstrategien anwenden:
- Curlen: Der Flötenläufer rollt seinen Körper zu einer Kugel zusammen und schützt so seine empfindlichen Stellen.
- Sekretion von giftigen Substanzen: Manche Flötenläuferarten können
giftige Flüssigkeiten aus Drüsen in ihren Seiten absondern, um potenzielle Angreifer abzuwehren.
Die Rolle im Ökosystem:
Flötenläufer spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem als Zersetzer. Sie zersetzen tote Pflanzen und Tiere und tragen so zur Nährstoffkreislauf im Boden bei.
Art | Beinpaare | Farbe | Lebensraum |
---|---|---|---|
Geophilus carpophagus | 15-39 | Dunkelbraun | Feuchte Wälder, unter Steinen und Baumrinde |
Lithobius forficatus | 31-37 | Gelblich-braun | Gärten, Wiesen, unter Blättern |
Scutigera coleoptrata | 15 Paar | Gelblich-grau mit schwarzen Streifen | Gebäude, Keller, feuchte Räume |
Fazit:
Flötenläufer sind faszinierende Tiere mit einer einzigartigen Lebensweise und einer wichtigen Rolle im Ökosystem. Ihre zahlreich vorhandenen Beine ermöglichen ihnen eine einzigartige Fortbewegung.
Obwohl sie oft als “Ekeltiere” bezeichnet werden, spielen Flötenläufer eine wichtige Rolle in der Natur. Durch ihre Tätigkeit als Zersetzer tragen sie zur Gesundheit des Bodens bei und helfen, den Kreislauf von Nährstoffen zu gewährleisten. Daher sollten wir Flötenläufer schätzen und ihre Bedeutung für die Umwelt erkennen.