Kurzhaar-Millipedes: Kann diese kleine Krabbeltier ein Freund des Gartenbesitzers sein?

 Kurzhaar-Millipedes: Kann diese kleine Krabbeltier ein Freund des Gartenbesitzers sein?

Kurzhaar-Millipeden (auch bekannt als Orthoporus maculicollis) sind faszinierende Gliederfüßer, die zu der Gruppe der Myriapoda gehören. Sie werden oft mit Tausendfüßlern verwechselt, aber es gibt einige wichtige Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen. Während Tausendfüßler nur ein Paar Beine pro Körpersegment haben, besitzen Millipeden zwei Paare. Außerdem sind Kurzhaar-Millipeden deutlich kleiner als die meisten Tausendfüßler und erreichen selten eine Länge von mehr als 5 cm.

Ihre Körperfarbe variiert je nach Habitat von schwarzbraun bis dunkelrot, oft mit einem auffälligen gelben Punktmuster auf dem Rücken. Dieser Farbton dient nicht nur zur Tarnung in der Laubstreu, sondern kann auch Fressfeinden signalisieren, dass sie giftige Substanzen produzieren können.

Lebensraum und Lebensweise

Kurzhaar-Millipeden bevorzugen feuchte, humusreiche Böden unter Laub, Steinen oder Totholz. Hier fressen sie hauptsächlich zersetzte Pflanzenstoffe, Pilze und kleine Insekten. Man könnte sagen, dass sie die Müllabfuhr der Natur übernehmen und so zur Nährstoffkreislauf in Ökosystemen beitragen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Arthropoden sind Kurzhaar-Millipeden nachtaktiv und verbringen den Tag versteckt unter Steinen oder Blättern. Nachts kommen sie hervor, um sich ihrer Nahrungsquelle hinzugeben: dem nährstoffreichen Bodenmulch.

Sie bewegen sich langsam und gezielt durch ihren Lebensraum, wobei ihre zahlreichen Beine ihnen einen stabilen Halt geben. Die Bewegung von Kurzhaar-Millipeden erinnert an ein rhythmisches Wellenmuster, das durch die koordinierte Bewegung der Beinpaare entsteht.

Verteidigung und Fortpflanzung

Kurzhaar-Millipeden besitzen verschiedene Mechanismen zur Selbstverteidigung gegen potentielle Fressfeinde wie Vögel oder Säugetiere:

  • Krümmung: Wenn sie bedroht werden, rollen sich Kurzhaar-Millipeden zu einem dichten Ball zusammen, wodurch ihre empfindlichen Körperteile geschützt werden.
  • Sekrete: Einige Arten können giftige Substanzen aus ihren Drüsenausgängen absondern, die für ihre Angreifer unangenehm riechen und schmecken. Diese Sekrete enthalten oft Benzolderivate und Phenole.

Die Fortpflanzung von Kurzhaar-Millipeden erfolgt durch die Paarung von Männchen und Weibchen.

Stadium Beschreibung
Balz Das Männchen sucht nach einem Weibchen und führt eine charakteristische Balztanz aus, um sie zu beeindrucken.
Begattung Nach erfolgreicher Balz überträgt das Männchen Spermienpakete an das Weibchen.
Eiablage Das Weibchen legt anschließend mehrere hundert Eier in einem geschützten Nest ab, meist unter Steinen oder Totholz.
Entwicklung Die Jungtiere schlüpfen nach einigen Wochen und ähneln bereits den adulten Tieren, nur kleiner.

Interessanterweise durchlaufen Kurzhaar-Millipeden eine Häutungsphase. In dieser Zeit verliert ihr Skelett seine Festigkeit und sie müssen sich in ein neues, größeres Exoskelett zwängen. Dieser Prozess kann mehrere Stunden dauern und die Tiere sind währenddessen besonders anfällig für Angriffe.

Ökologische Bedeutung

Kurzhaar-Millipeden spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Durch ihre Ernährung mit totem organisches Material tragen sie zur Zersetzung von Pflanzenresten und zur Freisetzung von Nährstoffen in den Boden bei. Sie dienen auch als Nahrungsquelle für andere Tiere wie Vögel, Eidechsen und Spinnen.

Kurzhaar-Millipeden im Garten

Kurzhaar-Millipeden sind für Gartenbesitzer meist keine Plage. Im Gegenteil: Sie helfen dabei, den Gartenboden gesund zu halten. Wenn Sie viele Kurzhaar-Millipeden in Ihrem Garten entdecken, können Sie sich freuen – es bedeutet, dass Ihr Boden reich an Nährstoffen ist und ein gesundes Ökosystem beherbergt.

Um Kurzhaar-Millipeden zu fördern, können Sie

  • Blätter und Äste im Garten liegen lassen
  • Kompost herstellen

Die Tiere werden dankbar für diese nährstoffreichen Rückstände sein.

Kurzhaar-Millipeden sind faszinierende Kreaturen mit einer wichtigen Rolle in der Natur. Ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Fähigkeit, auch unter schwierigen Bedingungen zu überleben, machen sie zu einem beeindruckenden Beispiel für die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten.